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Inzwischen merken wir deutlich, dass es hier auf der Südhalbkugel Winter geworden ist. Zwar kann man das Wetter hier nicht mit einem Winter bei uns daheim vergleichen, aber die sonnigen Tage sind deutlich seltener geworden und es regnet häufig und viel.
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Das unangenehmste jedoch sind die Temperaturen. Für deutsche Verhältnisse eigentlich nicht so besonders kalt (tagsüber um die 15 Grad), aber da wir keinerlei Heizung haben und das Haus auch in keiner Weise gedämmt ist, hat es im Zimmer die gleiche Temperatur wie draußen. Und wenn man dann, wie wir beide im Moment, häufig am Computer zum arbeiten sitzt, werden die Finger schnell ziemlich klamm.
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Am vergangenen Samstag haben wir das schöne Wetter für einen in unserem Reiseführer beschrieben Spaziergang durch unsere benachbarten Stadtviertel genutzt. Von uns daheim sind wir nach Erskinville gelaufen, wo es einige nette Cafés rund um den Bahnhof gibt, in denen wir vielleicht demnächst mal was essen oder trinken gehen.
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Von da aus sind wir das kurze Stück bis nach Newtown gelaufen, wo wir wieder mal in der tollen Kings Street zu Mittag gegessen haben. Anschließend sind wir in den "besten Buchladen Sydneys" gegangen, der den originellen Namen "better read than dead" trägt.
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Die nächste Station war dann ein ziemlich alter Friedhof. Angeblich sollte dies ein toller Platz sein, um eine spezielle, bis zu 10 cm große (aber ungefährliche) Spinnenart zu sehen, aber wir haben keine gefunden. Die Gräber sahen alle ziemlich alt aus und viele waren auch schon reichlich schief, aber das macht ja grad die besondere Atmosphäre eines Friedhofs aus.
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André hatte mir zu Anfang mal eine kurze Führung über einen Teil des Unicampus' gegeben, aber bei dieser Gelegenheit haben wir uns etwas ausführlicher dort umgeschaut. Die Uni Sydney (zumindest ein Teil davon) besteht aus großartig aussehenden Gebäuden. Ich hätte mich nicht gewundert wenn Harry Potter um die Ecke gekommen wäre! Leider ist die große Halle nur selten zugänglich und wir konnten keinen Blick hineinwerfen.
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Unsere letzte Station war dann das Szeneviertel Glebe, dessen Hauptstraße, die Glebe Point Road, angeblich genauso beliebt ist wie unsere Kings Street. Wir fanden Glebe ganz nett, aber natürlich kein Vergleich mit Newtown, wo es um einiges belebter ist und auch sehr viel mehr Geschäfte zu finden sind.
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In einem Secondhand-Buchladen haben wir schließlich sehr günstig einen brandneuen Reiseführer für Thailand erworben, der uns sicherlich noch sehr nützlich sein wird wenn wir auf der Heimreise 2 Wochen in diesem Land verbringen werden.
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Am Montag abend hat sich André beim Aufstieg auf sein Fahrrad den Fuß verdreht. Als er dann daheim war, war er inzwischen ziemlich angeschwollen und hat so weh getan, dass er kaum noch laufen konnte. Wir haben den Fuß dann gut gekühlt und ruhig gestellt, dennoch sind wir am nächsten Tag vorsorglich zum Arzt gegangen. Der hat dann Entwarnung gegeben - nix gebrochen, nix gerissen. Nach etwa einer Woche sollte er wieder fit sein, und inzwischen kann er auch schon wieder halbwegs laufen und ist heut sogar in die Uni gefahren (obwohl ichs verboten hab!). Die Schwellung hat sich auf den ganzen Fuß verteilt und der schimmert inzwischen blau-grün, aber er ist definitiv auf dem Weg der Besserung.
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Ansonsten sind unsere Tage angefüllt mit Arbeiten an Masterarbeit und Studienarbeit. Ich bin derzeit dabei, meinen Fragebogen zu erstellen und erste Ergebnisse meiner Recherchen niederzuschreiben. Ich muss sagen, dass mir Schreiben auf Englisch doch recht schwer fällt und ich mir jedes einzelne Wort genau überlegen muss, das fließt nicht so einfach wie im deutschen! Aber ist ja eine gute Übung und ich lerne definitiv mehr als die x-te Arbeit in deutsch zu verfassen. Zudem würde es keinen Sinn machen in deutsch zu schreiben, da sämtliche Literatur zu meinem Thema in Englisch vorliegt.
André ist diese Woche dabei, seine bisherigen Arbeitsergebnisse in einem Paper zusammenzuschreiben, das er dann bei der ICRA 2010 (IEEE International Conference on Robotics and Automation), einer der größten Konferenzen der Welt über Roboter, einreichen soll. Falls es angenommen wird, ist das seine erste akademische Publikation!
Jaja, der Winter. Ich glaub, wenn man das nicht mal selbst erlebt hat, glaubt man garnicht, wie kalt 15° sein können.
AntwortenLöschenMensch André, was machste denn mit deinem Fuß? Sieht ja fast aus, wie bei mir... Aber freut mich zu hören, dass nix gerissen ist. Die Farben werden gegen Ende übrigens immer bunter :-)